Unter schwierigen Bedingungen ist aber gerade dieses Hineinversetzen in den anderen eine wichtige Eigenschaft, um psychische Stabilität und psychologische Sicherheit zu fördern.
Wir treffen Entscheidungen auf Grund von Vorannahmen und daher sind unsere Entscheidungen nur so gut, wie die Grundlage, auf der wir sie treffen. Führung findet häufig auf Basis von Stereotypen, bestehend aus falschen Vorannahmen über die Persönlichkeit des Gegenübers, statt.
Die Risiken, die dabei in der Mitarbeiterführung entstehen, sind uns kaum bewusst. Unser Gehirn macht es sich auf Grund seiner Funktionsweise einfach, in dem es Stereotypen für bestimmte Menschen entwickelt, die es nur schwer wieder verändert. Selbst wenn die wissenschaftlichen Fakten dagegensprechen, werden Mitarbeitende in bestimmten Kategorien abgebildet und das Führungsverhalten danach ausgerichtet. Dabei ist es die Aufgabe von Führungskräften, die Individualität des Einzelnen in den Vordergrund zu stellen, um seine Potenziale für die Organisation zu fördern.
Wir müssen in der Führung lernen, die Wahrnehmung unserer inneren Menschenbilder zu überprüfen, denn Menschenbilder prägen die Kultur. Das gilt für Organisationen ebenso wie für politische Systeme oder soziale Gemeinschaften.