Februar 27, 2023

Distress, der böse Stress.

Was ist negativer Stress, wie wirkt er sich aus und was kann man dagegen machen?

Der “Böse-Stress” wird als Distress bezeichnet und ist eine Katastrophe für unser Gehirn, denn er erzeugt Angst, da er Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Kortisol freisetzt.

Das ist derselbe Hormoncocktail, der auch bei Todesangst und schwerer Krankheit freigesetzt wird. Unser emotionales Gehirn, bekannt als limbisches System, wird überlastet und sorgt für eine Blockade des Großhirns. Wir schalten dann in den Panikmodus, in dem wir unseren ältesten Teil unseres Gehirns aktivieren, das Stamm- oder Reptiliengehirn. Dadurch gehen wir in den Flucht-, Angriff- oder Erstarrungsmodus.

Das ist, im wahrsten Sinne des Wortes „blöde“, da Stress zum Abbau der grauen Masse in unserem Gehirn führt. Stress macht also tatsächlich dumm. Das hat auch die Weltgesundheitsorganisation erkannt und Stress als größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts bezeichnet.

Mehrere Studien weisen darüberhinaus darauf hin, dass schwere Erkrankungen zu mehr als 90 Prozent stressbedingt sind.

Aber woran erkenne ich überhaupt, dass ich mich in einer problematischen Stress-Struktur befinde?

Wen Ihr auf der physischen Ebene unter Symptomen wir Verspannungen im Schulterbereich, mehr als einmal die Woche Kopfschmerzen, verminderte Peristaltik – also nicht mehr regelmäßig auf dem Töpfchen sitzt – oder gar Reizdarm habt, dann könnte Stress die Ursache sein.

Auf psychischer Ebene merkt ihr, dass ihr zu weit gegangen seid, wenn ihr es mit Schlafstörungen, Denkblockaden, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit oder Versagensängsten zu tun habt.

Ich erlebe immer wieder, dass die Unfähigkeit Abschalten zu können zu emotionalen Notsituationen führt, die durch Alkohol, Drogen oder Psychopharmaka reguliert werden. Die traurige Wahrheit ist, dass diese Versuche genau das Gegenteil dessen bewirken, nämlich den Geist zu dämpfen, statt ihn auf das selbstschädigende Verhalten aufmerksam zu machen.

Wenn sich jemand gerade angesprochen fühlt, dann ist es Zeit zu handeln. Denn die Folgen von Dauerstress sind dramatisch. Der Glaube, unter Stress mehr Leistung erbringen zu können ist ein fataler Irrtum. Wie Ihr an der folgenden Grafik sehen könnt, senkt Stress Eure Leistungsfähigkeit und je mehr Ihr versucht, noch mehr zu Leisten um so weniger werdet Ihr erreichen.

Welche Tipps kann ich euch mitgeben, wenn Ihr unter dem bösen Stress leidet?

Entspannungsübungen, wie Meditation, Selbsthypnose oder Achtsamkeitsübungen, helfen auf der psychischen Ebene. Auch Abstand zu seinem eigenen Perfektionismus zu finden und sich bewusst zu werden, dass es manchmal reicht, gut genug zu sein, statt perfekt, ist eine weitere Übung. Und das Wichtigste ist, sich nicht zu fragen, was man tun kann, sondern sich zu fragen, was man lassen sollte.

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