Februar 14, 2023

Das Leid mit der Zeit.

Unsere schlimmste Krankheit, ist der Verlust der Ruhe.

Seit wir Geräte zu Messung der Zeit entwickelt haben, bestimmen diese unser Leben. Wir teilen die Zeit in Arbeitszeit, Freizeit, Zeit für Sport, für soziale Kontakte und allerlei andere wichtige Termine, die uns wichtig erscheinen.

Unser Zeiterleben ist geprägt von immer mehr Aktivitäten, in einer immer kürzer zu Verfügung stehenden Zeit. Diese Verdichtung der Zeit ist zu einer der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft geworden. Effizienz und Effektivität werden ständig erhöht und das Ergebnis ist, dass immer mehr Menschen unter chronischen Zeitmangel leiden. So ist das Managen von Zeit heute zu einem Wettlauf gegen sie geworden.

Das natürliche Zeitempfinden ist uns abhandengekommen und damit auch die Phasen der Ruhe und Regeneration, die wir aber so dringend für unser Wohlergehen benötigen. Wir Menschen haben einen eigenen Zeitrhythmus, der sich evolutionsbedingt an der Natur anpasst und somit auch unsere psychische und physische Gesundheit reguliert. Normalerweise würden wir essen, wenn wir Hunger haben und nicht, wenn die Uhr Mittagspause anzeigt. Geht die Sonne unter, wird unser Gehirn mit Melatonin überschwemmt und wir werden müde.

Doch statt schlafen zu gehen, bleiben wir wach. In der Regel haben wir unser Tagespensum abends noch nicht erreicht. Um effizienter zu sein, stellen wir unseren Wecker auf eine Zeit, zu der wir eigentlich gerne weiterschlafen würden. So stehen wir erschöpft auf und erschöpfen uns den Tag über weiter.

Doch können wir uns auf einen anderen Weg Zeit selbst kreieren? Wir können die Zeit anders wahrnehmen, Wir können die Zeit verlängern.

Wie geht das? Indem wir unsere täglich wiederkehrenden Routinen verändern.

Unser Gehirn erinnert sich an neue Erfahrungen intensiver als an ständig wiederkehrende. Neue Erfahrungen, schaffen neue neuronale Vernetzungen, während ständige Wiederholungen nur den synaptischen Trampelpfad im Hirn immer wieder vertiefen.

Daher verursachen ständige Routinen keine Spuren im Gehirn. Und da nichts Neues passiert, vergeht die Zeit subjektiv schneller - sie schrumpft sozusagen um Rückblick. So entsteht das Gefühl von verlorener Zeit. Doch wir sind der Zeit nicht ausgeliefert, wenn wir verstehen sie bewusst zu nutzen. Haben Sie keine Zeit etwas zu verpassen, denn wenn Sie diese Angst antreibt, verpassen Sie sich selbst. Denn je mehr Sie tun, desto weniger Zeit haben Sie.

Was können Sie gegen den Verlust von Ruhe und dem daraus resultierenden Stress tun?

Ich schlage Ihnen eine einfache Übung vor: Stellen Sie sich vor, der Tod sitzt auf ihrer linken Schulter. Spüren Sie Ihn und werden Sie sich ihrer Endlichkeit bewusst. Damit werden Sie sich auch hoffentlich dem Wert Ihrer ganz persönlichen Zeit, die Sie auf diesem Planeten haben bewusst.

Ich weiß, es gibt noch so viel zu tun und noch so viel zu erledigen, bis der Kollege auf Ihrer Schulter Sie mitnimmt. Aber denken Sie daran, was Sie sich für Ihr Leben versprochen haben. Welche Erfahrungen wollten Sie machen? Welche Länder bereisen? Welche Gefühle, sollen Sie durch Ihr Leben tragen? - Wenn Sie nun den schwarzen Mann auf Ihrer linken Schulter fragen, was Sie tun sollen, wird er Ihnen bestimmt eine Antwort geben.

Stellen Sie sich den Themen Ihres Lebens, anstatt sich in Selbstoptimierung zu üben. Genießen Sie Ihre Zeit, denn sie ist alles, was Sie haben.

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