Wie oft lese oder höre ich „lebe im Moment“.
Dabei frage ich mich, wie es einem Menschen gelingt, nicht im Moment zu bleiben. Wenn Menschen eine Fähigkeit haben, dann ist es die, im Moment zu leben.
Warum? Weil das Gehirn immer nur im Moment denken kann, egal ob es die Zukunft plant oder an der Vergangenheit arbeitet. Fakt ist, es kann nur im Moment sein und wenn unser Gehirn im Moment ist, sind wir es auch.
Was meinen die Menschen also, wenn sie sich wünschen im Moment zu sein?
Vielleicht ist es der Wunsch, nicht dauernd mit seinen Gedanken in der Zukunft zu sein. Zu planen und sich zu überlegen, wie das Leben weitergeht. Dabei ist eine der herausragenden Eigenschaften des menschlichen Gehirns, die Fähigkeit zu antizipieren, die Zukunft zu planen, Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu bedenken. Diese Fähigkeit unterscheidet uns von anderen Lebewesen auf diesem Planeten.
Warum sollen wir diese Fähigkeit nicht nutzen?
Aber vielleicht steckt hinter dem Wunsch im Moment zu leben etwas völlig anderes. Vielleicht ist es der Wunsch sich selbst wieder zu spüren, mutige Entscheidungen zu treffen und aus seiner Routine auszubrechen. Verrückte Dinge zu tun, die Spaß machen. Oder sein Leben einfach zu ändern, weil man erkannt hat, dass man in seinem aktuellen Leben nicht zufrieden werden kann.
Vielleicht ist das Leben im Moment so selbstverständlich, dass man es gar nicht wahrnimmt und darin liegt das Problem:
Es liegt an der Wahrnehmung, an der Bedeutungsgebung unseres Lebens und an dem Mut etwas zu verändern.
Wenn die Realität nicht zu Deinem Leben passt, musst Du eines von beiden ändern.
Du lebst im Moment, aber wenn dieser Dich nicht zufrieden macht, wünscht Du Dir einen anderen, besseren Moment und den projizierst Du in die Zukunft. Doch da wirst Du ihn nicht finden. Nichts geschieht ohne eine Entscheidung und alles beginnt mit ihr.
Du kannst auf den richtigen Moment warten oder feststellen, dass jeder Moment der richtige ist.